Hugo und Frieda Brüll
Verfasser: Anna-Lisa Schütz, Elisaveta Tolstov, Felicitas Sperber, Sianna Zillich
Alteingesessene Seubelsdorfer
Die Brülls waren eine alteingesessene jüdische Familie in Seubelsdorf, die Landwirtschaft und Viehhandel betrieben. Hugo Brüll, geb. 19.02.1873 in Seubelsdorf, heiratete am 16.11.1902 Frieda Freudenthal (geb. 15.11.1874 Theilheim). Sie hatten drei Kinder: Fanny (geb. 1904), Helene (geb. 1907) und Wilhelm (geb. 1910).
Die Zeitzeugin Margarete Milz berichtete von vielen Wochenendbesuchen, die sie mit ihrer Freundin Margot Wolf (der Tochter von Helene) bei deren Großeltern in Seubelsdorf genossen hat. Sie schilderte die Brülls als gastfreundliche und herzliche Familie. Besonders Fanny, die nach Aussagen von Frau Milz an einer leichten Gehbehinderung litt, hatte sie ins Herz geschlossen.
Zerstörung einer Familie
Die Brülls waren die ersten Juden in Lichtenfels, die zwangsenteignet wurden. Nachdem man sie aus ihrem Anwesen vertrieben hatte, waren sie gezwungen, im bald überfüllten Schächterhaus der jüdischen Gemeinde neben der Synagoge (Judengasse 14) zu leben.
Die Deportation
Hugo und Frieda Brüll wurden mit dem so genannten „Altentransport“ am 11.09.1942 über Bamberg in das KZ Theresienstadt deportiert. Von dort wurden sie 1944 nach Auschwitz verschafft und am 18. Mai in den Gaskammern ermordet.